Wettbewerb Rosswies

Wettbwerbsergebnis: 2.Platz ex equo

- 2023

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DIE ZUKUNFT DES WOHNENS

Unser Statement

Wir bauen nicht mehr unterirdisch.

Wir heben nicht mehr aus, bringen nicht unnötige Kubikmeter an Beton ein, füllen nicht mehr auf.

Städtebau

Wir legen uns quer.

Wir setzen auf städtebauliche Kontinuität. Wir legen Wert auf eine Fortführung des ruralen Charakters.

Wir sehen die Gebäudetypologie im städtebaulichen Kontext von ihrer Größe her als Einfamilienhäuser, entwickeln diese jedoch bewusst als Mehrfamilienhäuser.

Formfindung

Wir sehen die Notwendigkeit, die versiegelte Fläche auf ein Minimum zu reduzieren. Wir schaffen Zwischenräume als Naturräume.

Wir sehen Naturraum zwischen den Gebäuden und auf den Dächern.

Wir bauen auf Stützen. Wir stützen uns auf die Natur. Wir sehen den Naturraum als Naturraum, die Rosswies‘ bleibt Rosswies‘. Rosswies‘ wird zur Wohnwies‘.

Wir entwickeln in die Höhe, dem Gelände folgend.

Wir entwickeln das Gebäude in seiner Höhe quer zum Gelände.

Wir inspirieren uns an der Natur. Birken sind Vorbild für die Stützen.

 

Erschließung

Wir erschließen die Gebäude von oben.

Wir verzichten auf das Verzichtbare.

Wir verzichten auf unnötige Erschließungsfläche. Jede Wohnung erhält ihren eigenen Zugang.

Wir verzichten auf Aufzüge.

Wir schaffen dadurch Platz für Freiräume und Terrassen.

Wir geben einer Nebenfunktion keine Hauptfunktion.

Wir erschließen größtenteils fußläufig, schaffen nachhaltige Mobilität und planen mehr Fahrradparkplätze ein.

Wir verzichten auf unnötiges Parken.

 

Wohnungen

Wir versetzen die Geschosse zueinander in mehrere Richtungen.

Wir bevorzugen den 360 Grad Blick. Aus jeder Wohnung kann in so viele Richtungen wie möglich geschaut können.

Wir geben den Wohnungen möglichst viel Sonnenlicht.

Wir setzen auf „vertikale Dreispänner“.

Wir entwickeln einzelne „Mehrgenerationenhäuser“, wir geben jedem Stockwerk einen Lebensabschnitt.

Wir schaffen großzügige Wohnräume mit vorgelagerten Terrassen.

Private Terrassen als Ergänzung zu den Gemeinschaftsbereichen.

 

Außenbereiche = Gemeinschaftsbereiche

Wir schaffen gemeinsame Freiräume.

Wir entwickeln keine Schlafsiedlung, wir fördern gemeinsame Aktivität in der Siedlung.

Wir schaffen Platz für Fitness und Spielen.

Wir geben jeder Einheit einen eigenen Gemeinschaftsbereich, ausgestattet mit Sommerküche und Grillstation.

Wir holen den Gemeinschaftsbereich in die Privatbereiche. Wir schaffen somit Zusammengehörigkeitsgefühl.

Wir schauen auf das Gemeinwohl, wir schaffen gemeinsame Gärten als Schrebergärten.

Wir pflanzen Bäume und Sträucher als Landschaft gestaltende Elemente.

Wir setzen auf leichte Absturzsicherungen, wir begrünen diese und schaffen damit auch in den Gemeinschaftsbereichen naturnahe Lebensräume.

 

Fazit

Wir bleiben flexibel in Größe und Gestaltung. Stockwerke können verbunden, die Größen angepasst werden.

Wir starten durch mit Grün, Grün in der Landschaft, Grün in der Fassade, Grün im Denken.

Wir setzen auf Architektur, wir setzen auf Gestaltung und sparen bei verborgenen Einbauten.

Wir gestalten die Fassade, wir rhythmisieren und gliedern mit horizontalen Elementen wie Kammputz und lackierten Profilen.

Wir wollen uns zeigen, wir sind selbstbewusst.

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Wettbewerbsergebnis: leider konnte sich der Auslober für kein Siegerprojekt entscheiden. Somit landeten wir gemeinsam mit einem renommierten Architekturbüro auf Platz 2, ex equo.

Mitarbeit: Arch. Katharina Kienzl

Renderings: internoesterno

Auszug aus dem Jury-Bericht:

„Die Jury beurteilt den Entwurf als couragiertes Statement für zukunftsweisendes Bauen, in dem die Nachhaltigkeit nicht nur ein leeres Versprechen ist. Die Herausforderung besteht darin, den Eingriff zu minimieren, Ressourcen zu schonen, das Hauptaugenmerk auf Wohnqualität zu legen, in der Materialwahl auf Langlebigkeit und Alterungsfähigkeit zu achten und in der Außengestaltung nicht dem Auto, sondern den kommunikativen und sozialen Anliegen den Vorrang zu geben. Alle diese Anforderungen sieht die Jury im Entwurfsansatz gut erfüllt. (…)

Die gut ausgearbeiteten Wohnungsgrundrisse zeugen von Großzügigkeit und weisen gute Belichtungsverhältnisse auf. Sie sind jeweils nach 3 Seiten orientiert, mit Terrassen die gegenseitig nicht einsehbar sind. Die Darstellungen verweisen auf hohe gestalterische Ansprüche und auf einen sensiblen Umgang mit Licht und Material.

Die Jury ist überzeugt, dass in der Überarbeitungsphase unter Berücksichtigung der kritisch vermerkten Belange auch der Innovationscharakter noch besser herausgearbeitet werden kann. Es geht darum, nicht nur dem Anspruch auf hohe Wohnqualität nachzukommen, sondern auch das selbstgesteckte Ziel für zukunftsorientiertes Bauen folgerichtig umzusetzen.“

“Der Entwurf ist couragiertes Statement für zukunftsweisendes Bauen, in dem die Nachhaltigkeit nicht nur ein leeres Versprechen ist.”

Arch. Michela Wolf, Arch. Sandy Attia, Arch. Walter Dietl, Arch. Werner TschollJury des Wettbewerbs